Wenn wir das Lebensrecht aller Lebenwesen anerkennen und ernsthaft in unsere Gestaltung der Welt als Entscheidungsparameter integrieren, erst dann kann es Frieden unter den Menschen geben.
Es ist in diesem Zusammenhang interessant, dass das Land in Europa, welches am längsten – nämlich seit Jahrhunderten – nicht mehr in einen Krieg verwickelt war, die Schweiz, in seiner Bundesverfassung festgeschrieben hat, dass „im Umgang mit Tieren, Pflanzen und anderen Organismen der Würde der Kreatur Rechnung zu tragen ist.“ (zitiert aus „Das geheime Leben der Bäume“ von Peter Wohlleben).
Wir finden es großartig, dass der erste Artikel des deutschen Grundgesetzes lautet: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Und wir halten es für den nächsten notwendigen, logischen und unausweichlichen Schritt, dass es eines Tages eine Ergänzung geben wird, die lautet: „…ebenso wie die Würde jedes Lebewesens.“
Eine globale Kultur der Ökologie und Nachhaltigkeit kann nur entstehen, wenn wir Menschen das uns innewohnende Wissen und Empfinden der Heiligkeit wieder zur Basis unseres Umgangs mit der Mitwelt machen. Die Art und Weise wie wir Menschen mit der Erde umgehen, ist nur möglich, weil wir dieses grundlegende Wissen und Empfinden verleugnen, unterdrücken und bekämpfen. Es stand und steht dem Egoismus im Weg, dem Machtbestreben, der Profitgier, dem hemmungslosen Greifen nach „Mehr, Mehr, Mehr“ für „Mich, Mich, Mich“. Über Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende haben wir eine Welt geschaffen, in der das Irdische nicht mehr heilig ist.